Ihr Unternehmen legt großen Wert auf den wirtschaftlichen und ökologischen Nutzen der angebotenen Lösungen. Beschreiben Sie bitte, welche Schlüsselprojekte aeqoom derzeit umsetzt?

Wir sind ständig auf der Suche nach Möglichkeiten, unsere Lösungen und Dienstleistungen effizienter zu gestalten. Im vergangenen Jahr konzentrierte sich unsere Entwicklung auf mehrere Schlüsselbereiche. Der erste davon ist das Field Service Management (FSM) -System. Es handelt sich um ein Tool zur Verwaltung vorausschauender und routinemäßiger Wartungsarbeiten und Installationen. Diese Anwendung nutzt Augmented Reality und künstliche Intelligenz, um Effizienz und Qualität zu steigern und um die Kosten zu senken. Es wurde von uns auf der internationalen Fachmesse Logimat in Stuttgart vorgestellt. Wir haben uns auch in den Bereich Robotertransport und -sortierung gewagt und bieten dort nun ein komplettes Sortiment an Roboterlösungen an.

Was bringt der Logistik das FSM-System?

FSM ist ein externer Cloud-Service, der interne und externe technische Spezialisten durch Augmented Reality verbindet. Es nutzt die Rest-API-Architektur, die eine einfache Integration in die Umgebung von Logistik- und E-Commerce-Unternehmen sowie Produktions-, Service- und Montageorganisationen ermöglicht. Benutzer dieser Software können die Qualität und das Niveau der bereitgestellten Dienste überwachen, verwalten, planen und steuern. Dank des FSM reduzieren wir die Servicekosten, die Anzahl der Ausfälle und technologischen Stillstände. Die Kosteneinsparungen betragen durchschnittlich mehr als 30 Prozent.

Sie bieten auch ein Retrofit-Programm an. Woraus besteht es?

Unter Retrofit versteht man die Aufrüstung bestehender Systeme und Geräte, um den aktuellen technischen und ökologischen Standards zu entsprechen. In der Praxis bedeutet das, dass wir alte Förderanlagen sanieren, mit neuen Komponenten ausstatten und die gesamte Anlage mit modernen Verkabelungen und SPS-Systemen ausstatten. Die Vorteile dieses Ansatzes sind erheblich: Wir werden damit nicht nur die Kosten für die Anschaffung neuer Ausrüstung erheblich senken, sondern auch den ökologischen Fußabdruck des gesamten Projekts minimieren. Unser Ziel ist die effiziente Nutzung vorhandener Ressourcen, die sowohl wirtschaftlich als auch nachhaltig ist.

Bei welchem Logistikeinsatz sind Ihnen Retrofits gelungen?

Dank Retrofits haben wir für unsere Kunden mehrere bedeutende Erfolge erzielt. Bei Hermes Fulfillment haben wir beispielsweise nicht nur die Förderbänder modernisiert, sondern auch die Gesamteffizienz und Zuverlässigkeit ihrer Logistikabläufe verbessert. Mit neuen SCADA-, SPS- und FSM-Systemen kann der Kunde nun den gesamten Prozess überwachen und effektiv steuern. Wir haben nicht nur die Betriebskosten gesenkt, sondern auch die Umweltverträglichkeit verbessert. Retrofit ist der richtige Weg, um den CO2-Fußabdruck eines Unternehmens zu reduzieren und die Projektkosten zu senken. Bei Hermes haben wir für die Lösung in Halle A sämtlich verfügbares Material genutzt. In Halle G haben wir bereits neue Förderbänder und einen Sortierer in Betrieb genommen.

Sie haben mit Ihrem Lösungsentwurf große Fortschritte gemacht...

Ja. Es ist wahr. Wir haben in die Verbesserung unserer Dienstleistungen investiert. Mittlerweile verfügen wir über Software zur Simulation hochkomplexer Produktionssysteme und Steuerungsstrategien. Dadurch können unsere Kunden Produktions- und Logistiksysteme modellieren, simulieren und visualisieren sowie den Materialfluss und die Ressourcennutzung auf allen Planungsebenen optimieren. Wir analysieren, simulieren Produktions- und Logistikabläufe, planen Durchsatz, Kapazität und entwerfen Roboter- sowie Automatisierungsprozesse. Sowohl die Konzeption als auch die Implementierungszeit der Gesamtlösung werden deutlich effizienter bzw. kürzer. Das spart nicht nur uns selbst aber auch vor allem unseren Kunden viel Geld.

Wie geht aeqoom mit Nachhaltigkeit um und wie reduziert es seinen CO2-Fußabdruck?

Wir orientieren uns stark an der Ökologie. Unser Ziel ist es, im ersten Schritt CO2-Neutralität zu erreichen. Den gesamten Strom, den wir für unser Unternehmen benötigen, produzieren wir bereits heute in unseren eigenen Photovoltaik-Anlagen. Dazu gehört auch die Energieerzeugung für unsere Fahrzeugflotte, die bereits zu 33 % aus Hybridfahrzeugen und zu 17 % aus reinen Elektrofahrzeugen besteht.

Was planen Sie für die Zukunft?

Mitte Juni sind wir in neue Räumlichkeiten umgezogen. Sie finden uns jetzt bei Logport Prague West in Jinočany. Wir haben hier Büros, einen Ausstellungsraum, Produktion sowie ein Forschungs- und Entwicklungszentrum. Bei der Umsetzung des Projekts haben wir großen Wert auf die Qualität der Arbeitsumgebung sowohl für Bürojobs als auch für die Menschen in der Produktion gelegt. Die neuen Räumlichkeiten bieten uns auch ausreichend Platz für unsere Forschung und Entwicklung. Wir bieten unseren Kunden jetzt einen Showroom, in dem verschiedene Technologien zur Robotisierung und Automatisierung im realen Betrieb besichtigt werden können.

Quelle: Systémy Logistiky

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